Schmerzbilder

Die verschiedenen orthopädischen Schmerzbilder sind ein erster Indikator für Rückschlüsse auf die Schmerzursache. Das ist ein wichtiger Teil der Diagnostik, auf Basis derer die individuell angemessenen Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten für den Patienten aufgezeigt werden – immer abhängig vom jeweiligen Schmerzbild unter Berücksichtigung des ganzen Menschen. Als orthopädische Praxis mit dem Schwerpunkt orthopädische Schmerztherapie sind wir darauf spezialisiert, zügig und konsequent die verschiedenen orthopädischen Schmerzformen zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Schmerzbilder und Schmerzarten zu unterteilen. Oft wird nach der Lokalisation unterteilt in periphere, also körperferne Schmerzen und zentrale Schmerzen. Es gibt Einteilungen, die unterscheiden nach rein körperlichem (somatischem) Schmerz und viszeralem Schmerz (also von den Hohlorganen ausgehend). Der neuropathische Schmerz entsteht in den Strukturen des Schmerzsystems selbst. Ferner kann dies ein Hinweis sein auf eine Schädigung eben dort. Der zentrale Schmerz entsteht durch Innenschädigungen und Strukturveränderungen des Gehirns. Eine weitere Einteilungsmöglichkeit von Schmerzarten ist nach dem zeitlichen Ablauf, also oft eine Einteilung in akuten, subakuten oder chronischen Schmerz. Der nozizeptive Schmerz ist eine typische Schmerzantwort auf einen äußeren schädigenden Reiz (klassisches Beispiel: die Hand auf der Herdplatte) hierbei können mehrere Verletzungen einwirken, z. B. Schnittverletzung, Prellung, Verbrennungen, etc., aber auch Schädigungen durch Erkrankungen der inneren Organe, wie z. B. bei Tumoren oder Gefäßverschlüssen. Der nozizeptive Schmerz ist meistens dem akuten Schmerztyp zu zuordnen.

Der neuropathische Schmerz entsteht meistens durch Erkrankungen im Markleitungssystem, dort spielen oft funktionelle oder strukturelle Störungen der hemmenden Systeme eine Rolle, sodass der neuropathische Schmerz oft inadäquat ist gemessen an den entsprechenden Reizen die einwirken, dies macht eine Therapie oft aufwendig und erfordert spezielle Maßnahmen. Eine Sonderform ist der s. g. Deafferenzierungsschmerz (Stumpfschmerz oder Phantomschmerz). Es handelt sich dabei oft um eine Ausbildung s. g. Neurome in den entsprechenden Verletzungszonen, die eben sehr empfindlich auf äußere Reize reagieren können.

Nicht zu unterschätzen ist die Chronifizierung der Schmerzproblematik durch seelische Leiden, insbesondere in der Schmerzverarbeitung kann die Psyche erheblich mitwirken z. B. bei Angststörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen oder Depressionen. Deshalb ist besonders beim chronischen Schmerz eine Exploration dieser Ursachen zwingend erforderlich und eine erfolgreiche Behandlung des Schmerzpatienten kann nur durch entsprechende psychotherapeutische Mitbehandlung erfolgreich verlaufen.